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Inhalte statt Ideologie - Fortbildungen mit Substanz

  • Professionell, relevant, praxisnah
  • Vorfahrt für Fachlichkeit
  • Keine Ausweitung der Arbeitszeit durch Fortbildungen

Viele Kolleginnen und Kollegen haben Glück: Sie sind in Netzwerke kompetenter Fachmoderatorinnen und Fachmoderatoren eingebunden, die aktuelle Unterrichtsthemen und relevante didaktische Fragen in gymnasialer Fachlichkeit aufgreifen und in regelmäßigen Treffen den fachlichen Austausch fördern. Dieser Zugang zu substanzieller Fortbildung ist Ausdruck von Fürsorge und sollte im Land nicht Glücks-, sondern Regelfall sein.

Das Fortbildungswesen des Landes steht indes in der Kritik. Beklagt wird die schwierige Zugänglichkeit von Veranstaltungen, schwer erkennbarer oder gar nicht erst vorhandener Schulformbezug und eine oft ideologische Ausrichtung zeitaufwändiger und als „Fortbildungen“ getarnter Schulentwicklungsprojekte. Lehrkräfte fühlen sich nach langen pädagogischen Tagen oftmals eher moralisch belehrt als fachlich inspiriert. Die erfolgreiche Bewältigung der immensen pädagogischen Herausforderungen des Schulalltags wird im Rahmen solcher Tage gern zu einer Frage der persönlichen Haltung herabbagatellisiert. Fachlicher Mehrwert für den eigenen Unterricht ist jedoch genau das, was Fortbildungen bieten sollten.

Fortbildung ist für uns Lehrkräfte unverzichtbar. Gern verweist die Politik auf die besondere Bedeutung von Fortbildung, damit Lehrkräfte die großen schulischen Herausforderungen wie Digitalisierung und Integration meistern können. Fortbildung ist aber kein Allheilmittel. Die Bewältigung dieser Herausforderungen ist nur in Teilen abhängig vom Handeln der Lehrkraft. Sie ist vor allen Dingen abhängig von den Ressourcen, die uns in Schule zur Verfügung gestellt werden.

Für ein funktionierendes und an den Bedarfen orientiertes Fortbildungswesen muss das Land die notwendigen organisatorischen Voraussetzungen schaffen: Veranstaltungen müssen sichtbar und zugänglich gemacht werden, erkennbarer Schulformbezug in gymnasialer Fachlichkeit ist für die Akzeptanz in den Kollegien unabdingbare Voraussetzung. Zeit zur Fortbildung entsteht nur dann, wenn die sonstigen Aufgaben von uns Lehrkräften weniger werden. Eine Reduzierung des Stundendeputats ist auch hier die wichtigste Bedingung für professionelle Fortbildung.