Gegen Einheitsbrei - Gymnasiale Bildung erhalten und stärken
- Fachlichkeit bewahren und kultivieren
- Verbindliche Leistungsanforderungen und ehrliche Noten
- Vertiefte Allgemeinbildung und echte Ausbildungs- und Studierfähigkeit
Zu den vorrangigen bildungspolitischen Zielen des PhV zählt die Stärkung des gegliederten Schulsystems mit seinem nach Schularten differenzierten Bildungsbegriff. Im Gegensatz zu den unverkennbaren Nivellierungstendenzen seiner gewerkschaftlichen Mitbewerber steht der PhV für ein klares Bekenntnis zum Gymnasium mit seinen anspruchsvollen Zielen der Wissenschaftspropädeutik, der allgemeinen Studierfähigkeit und der vertieften Allgemeinbildung. Gymnasiale Bildung besteht nicht nur in der Hinführung zum Abitur. Als spezifische Merkmale gymnasialer Bildung gelten Methodenbewusstsein, Reflexionsvermögen, Erkenntniskritik, die Fähigkeit zu problemorientiertem und interdisziplinärem Denken sowie Selbstbestimmung in sozialer Verantwortung.
Der PhV wendet sich gegen ein an marktwirtschaftlichen Prinzipien orientiertes Bildungsverständnis, das Bildung auf messbare Kompetenzen und verwertbare Inhalte reduziert. Um das primäre Bildungsziel der Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit zu erreichen, muss die Zweckfreiheit der Bildung gegen eine rein funktionale Betrachtungsweise verteidigt werden.
Damit die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die gegenwärtigen und zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen vorbereitet werden, bedarf es der Fachexpertise verschiedener Fächer. Fachlichkeit ist der Markenkern gymnasialer Bildung. Sie ist gekennzeichnet durch die Wahl der Inhalte und die Zuordnung zu Fächern. Nur auf der Basis eines anspruchsvollen Fachunterrichts können Schülerinnen und Schüler an die hochkomplexen Schlüsselprobleme unserer Gesellschaft herangeführt werden. Fachlichkeit zu bewahren und zu pflegen ist die Voraussetzung für eine breite und vertiefte allgemeine Bildung.
Dabei bekennt sich der PhV zu den hohen Leistungsanforderungen des Gymnasiums und wendet sich gegen die Aufweichung des Leistungsprinzips. Der politisch gewünschte Trend zu immer besseren Noten birgt die Gefahr, dass diese ihre Aussagekraft verlieren und Qualitätsunterschiede bei den Abschlüssen nicht mehr hinreichend deutlich werden. Im Sinne der Qualitätssicherung schulischer Abschlüsse müssen auch aktuelle didaktische Moden mit Blick auf ihre Effektivität kritisch hinterfragt werden.
Der PhV grenzt sich deutlich von den Wunschträumen einer Schule der Zukunft ohne Noten und Anstrengung und von der Degradierung der Lehrkräfte zu Lernbegleitern ab. Die bestmögliche Bildung erhalten Schülerinnen und Schüler in einem fördernden und fordernden Fachunterricht, in dem die Lehrkraft als fachliche Autorität auftritt, den Unterricht methodisch vielfältig gestaltet und didaktisch durchdacht steuert.