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Vielgliedrigkeit stärken - Einheitsschule verhindern

  • Begabungsgerechtes Schulsystem mit starken Gymnasien, Weiterbildungskollegs und Gesamtschulen
  • Wertschätzung aller Bildungsabschlüsse
  • Qualitative Vergleichbarkeit des Abiturs an allen Schulformen

Der PhV steht für ein begabungs- und leistungsorientiertes vielgliedriges Schulsystem mit differenzierten Bildungsabschlüssen. Er ist die einzige Interessenvertretung, die sich gezielt für ein starkes Gymnasium und andere Schulformen mit gymnasialer Oberstufe einsetzt. Die bildungspolitischen Grundsätze des PhV sind von einem Menschenbild geprägt, nach dem jeder Mensch – unabhängig von seinen schulischen Leistungen – gleich viel wert ist. Deshalb spricht sich der PhV für die Wertschätzung aller Bildungsabschlüsse aus und versteht die Schulformen nicht als Gegeneinander, sondern als passgenaue Angebote für unterschiedliche Schülerinnen und Schüler, deren Individualität ernst genommen und durch verschiedene Bildungsgänge unterstützt und gestärkt werden sollte.

Damit grenzt sich der PhV deutlich von seinen gewerkschaftlichen Mitbewerbern ab, die das gegliederte Schulwesen mit seiner gymnasialen Säule durch ein Einheitsschulsystem ersetzen wollen. Befeuert durch die Inklusionsdebatte werden die vermeintlichen Vorzüge des „längeren gemeinsamen Lernens“ und die Leistungsheterogenität als Chance für erfolgreiche Bildungsprozesse gepriesen. Dies ist ein leider immer wieder bemühtes Narrativ gewisser Bildungsideologen, die so versuchen, das Gymnasium als „elitär“ und „selektiv“ zu desavouieren. Das Reden der Einheitsschulbefürworter ist auf hehre Vokabeln wie „gerecht“, „inklusiv“ und „zukunftsfähig“ ausgerichtet, entbehrt aber der empirischen Fundierung.

Die Erfahrung lehrt, dass es ein Maß an Heterogenität gibt, dessen Überschreitung zu Nachteilen für die gesamte Lerngruppe führt. Allen Niveaus gerecht zu werden und doch Leistung zu fördern, kommt der Quadratur des Kreises gleich. Insofern überrascht es nicht, dass bei der im Auftrag des Deutschen Philologenverbandes erstellten Studie „Lehrerarbeit im Wandel (LaiW)“ aus dem Jahr 2021 die meisten Lehrkräfte (95%) die großen Leistungsunterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern als Hauptgrund für die Belastung im Lehrerberuf nannten.

Es gibt in NRW viele Wege zum Abitur, und der Anteil der Studienberechtigten, die zuvor kein Gymnasium besuchten, ist in den letzten Jahrzehnten immer größer geworden. Der PhV fordert daher die Sicherstellung der qualitativen Vergleichbarkeit in der gymnasialen Oberstufe und in der Abschlussprüfung an allen Schulformen, die das Abitur vergeben.