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Arbeitsplatz Schule - ohne Mangel­verwaltung und Sanierungsstau

  • Investitionsstau beseitigen
  • Zeitgemäße Technik, Lehrmittel und Sammlungen
  • Moderne Schulgebäude und Sportstätten

Die Unterschiedlichkeit der Schulstandorte in Nordrhein-Westfalen und die große Anzahl an Schulgebäuden korrelieren mit einem fast unüberschaubaren Maß an Heterogenität hinsichtlich des Gebäudezustandes und der Ausstattung der Schulen. Wo man mancherorts hochmoderne, durchdachte und lichtdurchflutete Schulgebäude vorfindet, verfügen anderen Schulgebäude nur über Einfachverglasung und ihr Sichtbeton versprüht nach außen den Charme von Industriebauten. Noch breiter gefächert ist die qualitative Streuung im Bereich der digitalen Infrastruktur. Auch darf es nicht als selbstverständlich angenommen werden, dass Schulen über genügend und gut ausgestattete Fach- und Unterrichtsräume verfügen – von Lehrerarbeitsplätzen, die diesen Namen auch verdienen, einmal ganz zu schweigen.

Die wenig motivierende Wirkung, die das Lernen und Arbeiten in heruntergewirtschafteten Betonbunkern für Kolleginnen und Kollegen, aber auch für Schülerinnen und Schüler dabei mit sich bringt, kann dabei gar nicht groß genug eingeschätzt werden. Mancher Mangel wird durch großes Engagement von Schulleitungen, Kollegien und Eltern aufgefangen und kompensiert und vielerorts scheinen die Verantwortlichen immerhin auch die Zeichen der Zeit erkannt zu haben.

Für den PhV ist es vor dem Hintergrund dieser hier nur skizzenhaft umrissenen Problematik wichtig, dass im Sinne einer Gleichwertigkeit der Lebens- und Arbeitsverhältnisse landesweit alle Schulen in einem bestmöglichen Zustand sind oder auf dem schnellsten Weg ertüchtigt und saniert werden sollten. Der Zustand von Schulgebäuden darf dabei kein Standortnachteil sein, bei dem finanzschwache Städte, Kreise und Kommunen auf der Strecke bleiben. Die unterschiedlichen Zuständigkeiten zwischen dem Land und den Schulträgern dürfen dabei kein Argument sein, um notwendige Sanierungen, Modernisierungen und Neubauvorhaben auf die lange Bank zu schieben – der Handlungsdruck besteht vielerorts jetzt.

Das in diesem Bereich bisweilen als Ausrede herangezogene Kompetenzgerangel sollte einer lösungsorientierten Pragmatik weichen, damit unsere Gymnasien, Gesamtschulen und Weiterbildungskollegs in baulicher und sächlicher Hinsicht attraktive Arbeitsplätze bieten, in denen sich die Kolleginnen und Kollegen voll auf Ihre herausfordernden Aufgaben konzentrieren können, ohne dass Sie Angst haben müssen, dass der Putz von der Decke fällt. Auch dem absehbar wachsenden Raumbedarf im Kontext der Umstellung auf G9 wurde bis dato von Seiten der Verantwortlichen nicht hinreichend Rechnung getragen.

Dabei muss eine dauerhafte Finanzierung von Instandsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen ebenso gewährleistet sein, wie über die reine Anschubfinanzierung hinaus gehende Investitionen in eine moderne technische und digitale Infrastruktur.